„The Track“ – Stuart HWY zwischen Darwin und Alice
Der Stuart Hay zwischen Darwin und Alice Springs heißt allgemein einfach nur “The Track” – unglaublich, dass diese 1752 km lange Strecke, wirklich einmal nur ein staubiger Weg war, der die zwei wichtigsten Orte des Northern Territory miteinander verbunden hat.


Insgesamt halten wir auf der Strecke ins “Red Centre” sechs Mal und bezahlen den bislang teuersten Sprit, aber alles der Reihe nach.
Mataranka
Es gibt nur einen Grund, nun gut vielleicht auch zwei, wieso man im “Never-Never” – Mataranka stehen bleiben sollte; die Thermalquellen und um den Straßenstaub vom Körper runter zu bekommen.

Keine 10km vom kostenlosen Campingplatz entfernt, erreichen wir nach wenigen Minuten den Elsey National Park mit seinen Bitter Springs.

Am Parkplatz ziehen wir noch schnell die Badehosen an und schon laufen wir los, doch was sehen wir da?!

Das Wasser ist zwar, wie im Reiseführer beschrieben kristallklar aber uns scheint der Park dann doch etwas ZU naturbelassen.

Nicht dass wir irgendein Problem mit der Natur hätten, im Gegenteil, auf die riesengroßen Spinnen, welche sich ihren Schleier genau oberhalb der Thermalquellen gewebt haben verzichten wir dann aber gerne.
Gegenüber sind einige Touris am Überlegen, ob sie nun rein sollen oder nicht. Sie lassen es schließlich auch.
Wir machen noch einen kleinen Spaziergang durch den National Park und laufen anschließend zurück zum Auto.

Dort schaut Mario noch mal in den Reiseführer und siehe da, beim genaueren Lesen stellt sich heraus, dass die Badequellen außerhalb der Stadt liegen, also nichts wie los.

Und dort werden wir nicht enttäuscht, im Gegenteil, die erste Stunde haben wir das große Becken sogar für uns alleine.



Als dann eine Busgruppe ankommt suchen wir das Weite und spazieren hoch zur “Stevie’s Hole”.
Ein weiteres natürliches Schwimmloch im kühlen Waterhouse River. Stevie’s Hole entpuppt sich aber ebenso etwas zu natürlich, außerdem schließt Manu Krokodile nicht aus.

Wir setzen natürlich keinen Fuß hinein!

Daly Waters Pub
160km südlich von Mataranka liegt der Daly Waters Pub.

Das Pub soll das älteste im Northern Territory sein (seit 1893) und ist zu einer kleinen Berühmtheit im Outback geworden.

Natürlich machen auch wir Halt hier und genießen ein kühles “Coopers”.

Die Kneipe ist mit Visitenkarten, BHs, Geldscheinen – wir finden sogar eine alte Schillingnote, Nummernschildern und allem möglichen Krimskrams von Travellern dekoriert.




Newcastle Waters
Auf unserem Weg zur Geisterstadt “Newcastle Waters” sehen wir auch die ersten Wetlands. Unzählige Vögel haben sich hier ihren Lebensraum geschaffen und bieten uns tolle Fotomotive.


Wir erreichen Newcastle Waters am helllichten Tag, trotzdem finden wir die Atmosphäre der Stadt etwas ungemütlich und gruselig. Die Geisterstadt besteht aus zusammengezimmerten “historischen” Baracken.

Blechtüren quietschen bei jedem Windstoß, überall knarrt und knattert es und irgendwie erinnert uns das alles an einen schlechten Horrorstreifen.
Auf dem Weg zum Auto hoffen wir nur, dass Wilson sofort anspringt und wir um Gottes Willen keinen Platten haben.

Wir erreichen noch vor Sonnenuntergang den völlig überfüllten gratis Campingplatz. Dieser befindet sich nur wenige Kilometer von dem sogenannten “Three Ways”. An dieser Kreuzung geht es südwärts nach Alice, nordwärts nach Darwin und ostwärts nach Mt. Isa in Queensland.

Tennant Creek
In Tennent Creek gibt es eigentlich nichts zum Sehen, zumal wir Sonntags anreisen und die Stadt wie ausgestorben wirkt.


Hier füllen wir unsere Vorräte (Wasser, Essen … ) auf, bevor es weitergeht.

Was aber fasziniert; die Stadt ist das Dienstleistungszentrum für eine Region etwa von der Größe Großbritanniens.
Haben wir schon erwähnt, wie riesig Australien eigentlich ist?! Um genau zu sein, könnte man alle europäischen Länder mit Leichtigkeit doppelt in Australien hineinplatzieren.
Die nächsten Kilometer legen wir relativ zügig zurück und erreichen bereits am Nachmittag den Campingplatz.
Wo Buschland ist, dürfen FLIEGEN natürlich nicht fehlen. Wie gut, dass wir uns in Darwin um die Fliegennetze gekümmert haben.
Jetzt müssen wir nicht mehr unser Fensternetz abmontieren, die Sicht durch die Dinger ist außerdem viel besser.

Devils’s Marbles oder auch Karlu Karlu
Diese aufgetürmten Felsbrocken sind offiziell eine heilige Stätte und für die Aborigines von großer Bedeutung. Einer Legende zu Folge sind die Felsen die Eier der Regenbogenschlage.


Wir machen einen Spaziergang um, in, auf den beeindruckenden Formationen und sind begeistert.





Von den lästigen Fliegen aber, die uns seit dem Track wieder verfolgen, sind wir weniger begeistert. Kurzerhand wird das Frühstück in das Auto verschoben.

Einige Kuriositäten unterwegs:
Wycliffe Well Roadhouse
In dieses Roadhouse kommt man nicht nur zum Tanken nein, hier kann man UFOs beobachten, die mit einer erstaunlichen Regelmäßigkeit vorbeikommen.



Aileron
Australier neigen dazu, große Dinge an den Straßenrand zu bauen, um Autofahrer, wie uns anzulocken. Wie man sieht hats geklappt.
Hier stehen mit Abstand die größten, nackten Aborigines Australiens.


Die meiste Zeit gehts geraudeaus und je weiter wir nach Süden kommen, desto trockener und flacher wird das Gelände. Inzwischen haben wir auch die Grenze zwischen dem saisonal feuchten Top End und dem trockenen Centre hinter uns gelassen.

Kilometer über Kilometer bekommt man kein Auto zu sehen, nur die Riesen des Outbacks – Road Trains sind unterwegs. Der Buschgruß – Zeigefinger vom Lenkrad nehmen und dem anderen Fahrer zeigen, dass man ihn gesehen hat, ist dann eine willkommene Abwechslung für Mario.
Wenn wir dann doch ein Apollo, Britz, Maui … – Mietwagen zu Gesicht bekommen, freuen wir uns wie wild, dann winken wir schon vom Weiten oder machen “Peace-Zeichen” zur lauten Musik :D .
Alice Springs
Und dann ist es endlich soweit, wir erreichen Alice.

Das Stadtbild überrascht positiv und ist so gar nicht, wie wir es uns eigentlich vorgestellt haben.

Durch den Tourismusandrang wirkt die Stadt kultig. Zeitgenössische Aborigine-Kunst prägt das Stadtbild. Und obwohl Alice in einer abgeschiedenen Lage ist, so grünt und blüht es hier an allen Seiten.
Trotzdem möchten wir uns hier nicht lange aufhalten, der nächste National Park wartet auf uns.


