Tausche Schuhe gegen Flip-Flops – Perhentians wir kommen!

Es ist fast schon so etwas wie ein Ritual. Sobald das tropische Klima unseren Blutkreislauf erreicht, die Wucht die Nebenhöhlen öffnet und die Glückshormone freigesetzt werden, tauschen wir Schuhe gegen Flip-Flops, die Hitze hat uns verdammt gefehlt. Asien hat uns gefehlt. Wir landen nach 83 Tagen Australien wieder in Südostasien.

Kuala Lumpur hat sich nicht verändert. Die Straßen sind noch immer hoffnungslos verstopft, Moscheen und historische Tempel stehen noch immer zwischen supermodernen Türmen und die fliegenden Händler verkaufen weiterhin stapelweise stinkende Durianfrüchte.

Es scheint, als ob wir nie weg gewesen wären und auch auf den zweiten Blick gefällt uns KL nicht besonders gut. Für den nächsten Abend haben wir Tickets nach Kuala Besut bekommen, es geht Richtung Ostküste, genauer gesagt auf die Perhentian Islands.

 
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 Es ist 6 Uhr morgens, als wir mit dem Nachtbus Kuala Besut erreichen. Die Dorfbewohner liegen noch im Bett und im Hafen ist noch nicht viel los. Einige Gleichgesinnte haben ihre Backpacks zum Bett umfunktioniert, sie warten schon etwas länger als wir. Wir machen es uns auch gemütlich und warten auf die Öffnung der Boot Company.

Die Perhentian Islands bestehen aus den beiden Inseln Perhentian Besar, die große Insel und Perhentian Kecil, die kleine Insel sowie einigen unbewohnten Inselchen. Wir sind in erster Linie an Erholung interessiert, die letzten Wochen in Australien haben stark an unseren Nerven gezerrt, also steuern wir die große, ruhige Insel im Südchinesischen Meer Perhentian Besar an.

 
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Es ist bewölkt als wir Besar erreichen. Die dicke Wolkensuppe verbirgt den Blick in den Himmel, von Sonne keine Spur. Obwohl die Inseln zum “Pulau Redang National Marine Park” gehören, ist der erste Blick ernüchternd, das Paradies muss man hier erstmal suchen. Theoretisch liegt die Insel in einem Naturschutzgebiet, das strenge Richtlinien für den Umweltschutz hat. In der Praxis jedoch, gehen die Einheimischen mit ihren natürlichen Schätzen sehr sorglos um.

 
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Wir deponieren unsere Rucksäcke in einem Restaurant und begeben uns lastenfrei auf die Suche nach irgendeiner Unterkunft. Innerhalb von einer halben Stunden klappern wir den gesamten Strand ab, bleiben aber erfolglos. Die Unterkünfte sind auf der großen Insel entweder teuer und sauber oder günstig und dreckig. Wir entscheiden uns trotz der drückenden Hitze für die ca. 15minütige Wanderung durch den Dschungel auf die andere Seite der Insel zur Tuna Bay, um dort das Glück einer freien Unterkunft zu suchen. Nach nur 5 Minuten geben wir uns geschlagen und kehren zurück. Die Hitze ist unerträglich und wir sind schlecht vorbereitet, die Mücken saugen uns das Blut aus den Adern und eigentlich wollen wir nur noch ins Bett.

Als wir fast dabei sind das Vorhaben “Island Holiday” hinzuschmeißen, werden wir durch puren Zufall und viel Geduld doch fündig. Wir beziehen nur wenige Schritte vom Strand entfernt ein Bungalow im “Mamas Charlet”. Ein Doppelbett, Moskitonetz, Bad mit Dusche, WC und Veranda. Strom zwischen 8 und 12 Uhr und 18 Uhr bis in die Nacht und das alles für 35 MYR umgerechnet 8,5 € pro Person.

 
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Wir fühlen uns auf Anhieb wohl. Nach dem Sonnenbaden relaxen wir, lesen endlich unsere Bücher fertig und arbeiten offline auf der Veranda an unseren Berichten. Die Geräuschkulisse ist unglaublich entspannend, während der ganzen Zeit dringen nichts als die rhythmisch glucksenden Geräusche der Brandung an unseren Ohren.

 
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Ab und zu erleben wir auf der ruhigen Insel viel Action. Obwohl wir zur Trockenzeit anreisen, regnet es abends wie aus Eimern. Es donnert, Blitze schlagen ein und der Strom fällt für ein paar Stunden aus. Weltuntergangsstimmung auf den Perhentians.

 
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Mario nützt die Gelegenheit um die Unterwasserwelt zu erkunden, neben vielen neuen Fischen, bekommt er auch das erste Mal Haie vor die Maske. Für die kommenden Tage stehen noch einige Tauchausflüge auf dem Plan, unter anderem auch Wracktauchen.

 
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Die Schnorchler unter uns kommen auch nicht zu kurz. Manu darf sich auch an ein paar Riffhaien, Schildkröten und vielen bunten Fischen erfreuen.

 
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Auch wir haben uns an das gemächliche Tempo der Inselbewohner gewöhnt. Damit wir uns nicht wundliegen, unternehmen wir Wanderungen auf die andere Seite der Insel. Auf dicht bewachsenen Pfaden laufen wir durch den Dschungel. Unterwegs treffen wir auf Affen und etliche Monitor Lizards, manche der Reptilien sind bis zu 2 m lang.

 
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Der Spaziergang durch den Regenwald ist wie eine Reise in eine andere Zeit. Verschleierte Frauen und Mädchen in langen schwarzen Gewändern prägen das Bild hier im südlichen Teil der Insel. Männer unterbrechen ihre Unterhaltungen und Alltagsgeschäfte, um den Ruf des Muezzin in die Moschee zu folgen. In vielen Restaurants gibt es kein Alkohol.

 
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Auch im Mamas Charlet, unserer Pension mit Restaurant gleich nebenan, gibt es nur Wasser, Fruchtsäfte, Kaffee oder Tee. Die Ostküste der malaysischen Halbinsel ist sehr viel traditioneller und religiöser als die liberale Westküste. Dafür lässt sich in Gesprächen mit Fischern der Alltag der Inselbewohner besser kennenlernen.

Weitere Impressionen der Insel:

 
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